Wenn der Sommer geht…
September, oh September, du bist der Monat, mit dem ich wohl am meisten hadere. September, du bist der Monat, in dem ich mich vom Sommer verabschieden muss, in dem die Füße abends kalt werden und das Haus auskühlt, weil ich die Türen noch nicht geschlossen halten will. Die Wäsche braucht länger zum Trocknen, oft tagelang, weil es doch wieder angefangen hat zu regnen. Und schenkst du mir ein paar warme Tage, so glaube ich mir meine kalten Füße von gestern nicht mehr, sondern glaube, den Sommer für immer halten zu können. Doch nichts da. Plötzlich ist mir zu kalt zum Baden und auf der Wiese zu sitzen, dabei mag ich doch gar nicht rein gehen. Und diesmal mag ich es ganz besonders nicht.
Das alte Haus ist eine staubige Baustelle und das Bad ist noch immer nicht fertig eingebaut. Unsere Dusche ist nach wie vor im Garten mit sonnengewärmten Wasser. Ach liebe Sonne, nun wärm doch das Wasser, dass ich duschen kann, ach lieber Wind, nun lass doch nach, dass mich das kalte Wasser nicht so stört! Ja, der September hält noch genügend duschfreundliche Tage für mich bereit und ich genieße meinen täglichen Dialog mit dem Wetter und füge mich in die höhere Ordnung der Natur. Ich genieße, dass nicht alles rund um die Uhr verfügbar ist und ich die Zeiten zum Duschen und Wäsche waschen genau mit Wetter und eigenem Bedürfnis abstimme. Ganz Natur muss für mich nicht sein, ich nutze gern mein Haus, das mich trocken und wenn ich denn auch die Türen ab und zu schließe, warm hält. So allmählich freunde ich mich auch wieder mit Schuhen und manchmal sogar Socken an.
Wenn Besuch kommt…
Dieser September ist auch der Monat, in dem mich meine Mutter und Tante das erste Mal auf Bornholm besucht haben. Sie haben diese wundervolle Insel und mein entschleunigtes Leben voller Schönheit beschnuppern können. Kartoffeln, Gemüse, Marmelade, Honig und Eier kauften wir am Straßenrand, in den vielen kleinen Verkaufsständen, in denen die Nachbarn ihren Gartenüberschuß anbieten. Viel Sonne, mäßig Wind, Spaziergänge, Sandburgen, frischer Fisch (also doch!) in diversen Räuchereien, Lachen, Gespräche, Unterbrechungen, Umarmungen, Tränen beim Abschied. Wenn Familie da ist, ist es so als sei sie nie weg gewesen. Und wenn Familie wieder weg ist, ist es auch gut. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen. Wir freuen uns, dass es so gut geklappt hat, gerade weil die Rückreise der beiden alten Damen mit Bahnstreiks etwas holprig und für deren Alter und Behinderung etwas abenteuerlich war. Und bis wir uns wieder sehen, halte Gott dich fest in seiner Hand… …Doch drücke seine Hand dich nicht zu fest. Dieser letzte Satz des irischen Segens wird in meiner Familie mit einem Schmunzeln besonders bekräftigt.
Geburtstag und Abschied
September. Das ist auch der Monat, in dem mein Mann Geburtstag hat. Und auch das ist dieses Jahr besonders und auch besonders schwer. Wie feiert man einen Geburtstag als Familie, wenn dieser Geburtstag für die Kinder wichtig ist, die Eltern aber inmitten einer Trennung stecken? Wie feiert man den Geburtstag des Ex-Partners, der die Trennung weder haben noch wahrhaben will? Wie feiert man einen Geburtstag, wenn man noch zusammen wohnt, sich aber nicht zusammen fühlt. Auf dieses „man“ und „wie man das macht“ habe ich natürlich keine Antwort und es gibt auch keine allgemeingültigen Verhaltensweisen, an die man sich halten könnte ohne persönlich zu tief einzusteigen. Es wird alles neu erfunden, neu gefunden und durchlebt. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Einer der anstrengendsten Zustände, die ich kenne. Na gut, dann doch Fleisch, um diesen Tag zu ehren und diesem Schwebezustand etwas Kontur zu verleihen. Als sich vorwiegend vegan ernährende Familie, haben wir uns unsere Steaks an diesem Tag besonders gut schmecken lassen. Einen großen Dank ans Restaurant, das uns so freundlich und schmackhaft beglückt hat.
Dies ist mein September. Die Schwelle zwischen Sommer und Herbst, die Schwelle zwischen gefühlter und körperlich vollbrachter Trennung, allmählicher Rückzug von draußen nach drinnen und dem gleichzeitigen Wunsch, das Außen möge dem inneren Gefühl folgen und wieder eins werden.
Nicht Fisch – nicht Fleisch und die Homöopathie
Schwellen, nicht Fisch, nicht Fleisch, nicht Jetzt, nicht Gleich, zwischen hüben und drüben. Das sind sehr besondere Zustände, doppelgesichtig in die eine und auch in die andere Richtung. Für diese Zustände gibt es zur Unterstützung unterschiedliche homöopathische Arzneimittel. Eins davon ist Lachesis muta, die Buschmeisterschlange. Lachesis hilft bei Übergängen aller Art. Sie hilft in der Pubertät als Übergang, im Klimakterium, sie hilft bei sämtlichen Verschlechterungen im Frühjahr wie im Herbst. Sie hilft bei schlechter Wundheilung, heilt es jetzt endlich oder steht es noch still? Sie hilft bei alten Wunden, die lilafarben sind, nicht rot, nicht blau, weiß nicht, läßt sich nicht eindeutig sagen, lila eben. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Lachesis ist das Mittel überhaupt bei Zweifeln aller Art. Es wird in die eine Richtung gedacht, die andere Richtung könnte aber viel plausibler sein, oder doch etwa nicht? Zweifel an sich selbst, Zweifel an der Wahrheit, Zweifel an der Echtheit, Zweifel am Motiv, Zweifel an der Herkunft, Zweifel an Gott. Wieso spielt Gott überhaupt eine Rolle? Gibt es den überhaupt? Oder ist es Schicksal? Kann ich nicht einfach frei wählen oder ist es mir vorher bestimmt, dass ich nur glauben soll, mein Wille sei frei?
Du siehst, Lachesis kann die stärksten Zweifel hervorrufen und sie kann sie auch beheben. Sie kann Übergänge erleichtern, den Fokus scharf stellen. Aber Vorsicht, nur wenn das Gesamtbild stimmt, ist sie angesagt. Von einem leichtfertigen Umgang mit Lachesis und einfach mal drauf los ausprobieren, kann ich nur abraten. Lachesis kann genau in diese Zweifel hineinführen, wenn sie nicht angesagt ist. Lachesis muta ist die größte Giftschlange der Welt und sie kann vergiften. Ist sie das richtige Mittel, kann sie eine tiefgreifende Vergiftung heilen, sowohl körperlich als auch geistig und emotional. Lachesis kann Lebenslügen entlarven und ihnen die Macht nehmen. Mit Lachesis hebt sich der Schleier der Lüge und Verwirrung und schafft eine wunderbar klare Sicht auf das Wesentliche, das Wahrhaftige, auf das, worauf es wirklich ankommt und was weiter bringt. Lachesis führt von der Schwelle des Zweifels, wer oder was ich bin, wohin es geht und was ich will, ob ich diesen oder den anderen Schritt wagen soll, heraus in eine wundervoll klare Einfachheit, die den Weg zeigt, das Ziel und die nächsten Schritte.
Ich weiß, wie verstrickt das Leben manchmal sein kann und dass manchmal alles blockiert zu sein scheint. Und ich weiß auch um die wunderbare Heilkraft der Homöopathie und dass sich manchmal fast unbemerkt und richtungsändernd Themen lösen, von denen man es nicht gedacht hätte.
Wenn du dich angesprochen fühlst und vielleicht noch nicht so recht traust, fühle dich frei und melde dich bei mir. Wir können gemeinsam schauen, was du brauchst und ob du mit mir zusammen arbeiten willst.
Ich wünsche dir und mir einen wundervoll goldenen Oktober auf dass der Herbst dir und mir die Früchte dieses besonderen Jahres schenken möge.
Bleib neugierig, dein Juki
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