Das neue Jahr steht vor der Tür, vielleicht schon in der Tür, vielleicht schom Flur.
Wir lassen das alte Jahr Revue passieren und manchmal meldet sich ein alter Bekannter.
Er heißt Gewissen, hebt mahnend den Finger und besteht drauf, schlechtes Gewissen.
Ja doch, ich kenne dich. Wir kennen uns lange und sind einander vertraut. Das macht unsere Beziehung nicht besser.
Was hast du mir schon gebracht, schlechtes Gewissen?
Eine schlechte Zeit.
Miese Gefühle, zerstörerische Gedanken, Tränen, Wut gegen mich selbst.
Doch ich habe eine mächtige Waffe gegen dich.
Sie zerstört dich nicht, sie zähmt dich sanft und befriedet dich.
Meine mächtige Waffe heißt Selbstannahme.
Ich nehme mich wie ich bin und ich liebe mich mit allem, was mir gefällt und mit allem, was mich noch schmerzt.
Da höre ich es wieder klopfen.
Klopf, klopf.
Ach ja, das neue Jahr.
Um diese Zeit klopfen sie immer an, die Neujahrsvorsätze.
Was will ich tun, was will ich ändern, was nehme ich mir für dieses Jahr vor?
Was wie vernünftige Jahresvorsätze und Jahresplanung klingt, darf sich erstmal setzen.
Zur Ruhe kommen.
Atmen.
Einatmen. Ausatmen.
Zeufzen.
Weiteratmen.
Was ich mir vornehme, nehme ich vor mich. Frontal. Ich bilde eine Front zwischen mir und dem, was aus mir werden soll. Das ist unfreundlich, ungemütlich. Manchmal notwendig, um eine ander Perspektive auszuprobieren, sich selbst aus von einer anderen Warte anzuschauen. Aber bitte nur ganz kurz. Und nur mit einem liebevollen Blick.
Nimm dich ganz kurz vor dich hin und schau dich an.
Dann nimm dich wieder zu dir.
Nimm dich an.
Nimm dich in dich rein.
So wie du bist.
So darfst du sein.
Präsenz ist, wenn du ganz im Hier und Jetzt bist.
Ganz hier.
Ganz jetzt.
Vorsätze trennen dich von deiner Präsenz.
Vorstätze trennen dich von deiner Gegenwart.
Bist du gegenwärtig?
Bist du hier?
Bist du jetzt?
Natürlich bist du es.
Nimm dein Bewusstsein auch dazu.
Sei ganz du.
Ganz genau wie du jetzt bist.
Nicht erst, wie du später bist, wenn du dieses Problem gelöst oder jenes geleistet, fertig gekriegt hast.
Nimm dich jetzt.
Ganz genau jetzt.
Puh!
Keine Sorge, du musst das nicht können.
Üben ja.
Immer wieder ein bißchen üben.
Practice heißt es im Englischen. Üben ist praktizieren.
Einfach machen.
Ohne Bewertung.
Nimm dich an.
In Liebe.
In Gelassenheit.
Immer wieder.
Die Übung sorgt dafür, dass du es immer leichter kannst.
Die Übung sorgt dafür, dass du es auch in schwierigen Situationen, wenn du so gar nicht mit dir einvestanden bist, kannst.
Ich bin gerade völlig doof und ungerecht, zum kotzen und auch das darf sein.
Annahme, Annahme, Annahme.
Ich lieb mich mit allem, was ich nicht mag und ich atme weiter.
Will dir jemand, was anderes einreden?
Hand aufs Herz und Annahme.
Atmen.
Lächeln.
Weiter dich selbst lieben.
Liebe dich, wie es kein anderer kann.
Höre dir selbst zu. Spüre dich.
Was heilt ist das Hinsehen, das Aussprechen, die Annahme vom Ist-Zustand.
Bedingungslos.
In guten wie in schlechten Tagen.
Ich bin für dich da.
Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst.
Du musst nicht alleine dadurch, wenn der Schmerz zu stark, die Einsamkeit zu groß ist..
Ja, Selbstannahme ist, wenn du dich selbst annimmst. Das ist der Teil, den du selber machst.
Ich bin da, wenn du auf dem Weg, Begleitung brauchst.
Ich bin da, wenn du von mir an dich erinnert werden willst.
Ich bin dein Anker, wenn du Halt brauchst.
Schreib mir, wenn du mich an deiner Seite willst.
Bleib neugierig, deine Juki